Tiefenoekologie

WAS IST

TIEFENÖKOLOGIE?

Lass uns in die Welt der Tiefenökologie eintauchen - eine Art Umwelt- und Naturphilosophie, die mit einem Hauch Spiritualität einen Tanz im Einklang mit der Natur anstrebt. Dieses Konzept, von Arne Naess ins Leben gerufen, wirbelt Gedanken, Gefühle, Spiritualität und Taten zu einem kunterbunten Mix.

Es geht darum, dass wir uns als Hüter oder Schürer unseres eigenen Lebensraums bewusst werden. Diese tiefgründige Denkweise wirft nicht nur wissenschaftliche, oberflächliche Antworten über Bord, sondern schubst uns dazu an, uns nachhaltig zu verändern.

Inspiriert von der Systemtheorie und der Gaia-Hypothese, rückt die Tiefenökologie die Vielfalt von Arten und Ökosystemen in den Fokus und schenkt ihnen mehr Wertschätzung als je zuvor. Während herkömmliche ökologische Bewegungen oft auf die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse abzielen, nimmt die Tiefenökologie einen weiteren Blickwinkel ein. Sie betont, dass wir nicht nur unsere eigenen Wünsche im Blick haben sollten, sondern auch die der gesamten Biosphäre - besonders der Arten, die seit Jahrtausenden Hand in Hand mit uns gehen.

Wenn Arne Naess – einer der Begründer der Tiefenökologie – die Richtlinien der Bewegung erklärt, so zählt er die folgenden acht Punkte auf, wie er sie in Zusammenarbeit mit George Sessions im Death Valley im Jahr 1984 festgelegt hat.

Diese unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung. Sie lauten wie folgt:

  1. Das Wohlsein und Sich-entfalten-Können des menschlichen und des nichtmenschlichen Lebens auf der Erde haben einen Wert in sich selbst. Dieser Eigenwert ist unabhängig von der Nützlichkeit der Natur für menschliche Zwecke.
  2. Der Reichtum und die Vielfalt der Lebensformen tragen zur Verwirklichung dieser Werte bei und sind ebenfalls als Wert an sich anzusehen.
  3. Menschen haben kein Recht, diesen Reichtum und diese Vielfalt zu verringern, außer um ihre überlebensnotwendigen Bedürfnisse zu befriedigen.
  4. Die gegenwärtigen Eingriffe in die nichtmenschliche Welt durch den Menschen sind übermächtig schädigend, und die Situation verschlechtert sich zunehmend immer schneller.
  5. Das Wohlsein des Menschen und seiner Kulturen und das Überleben der nichtmenschlichen Daseinsformen setzen einen deutlichen Rückgang der Weltbevölkerung voraus.
  6. Für eine tiefgreifende Verbesserung der Überlebensbedingungen sind politische Änderungen nötig. Die bevölkerungspolitischen Instrumente beispielsweise müssen sich ändern.
  7. Der geistige Wandel bezieht sich hauptsächlich auf die Wertschätzung von Lebensqualität (also auf die Wahrnehmung von Situationen mit innerem Wert) und nicht länger mehr auf steigenden Lebensstandard. Es wird sich ein tragendesBewusstsein des Unterschiedes zwischen Menge und Güte entwickeln.
  8. Diejenigen, die die genannten Punkte befürworten, gehen damit gleichzeitig eine direkte oder indirekte Verpflichtung ein, an dem Versuch teilzunehmen, die nötigen Veränderungen durchzusetzen.
    (Arne Naess / George Sessions zit. nach „Tiefenökologie“)

Diese Plattform für eine Bewegung der Tiefenökologie sollte nicht als dogmatische Aussage verstanden werden, sondern als Ausgangspunkt für die Reflexion. Sie wirkt als Herausforderung an unser konformistisches Denken, unsere eigenen Gefühle und Handlungen in Bezug auf die sich rasch verschlechternde Umwelt zu verstehen.

Tiefenökologie ist sicherlich ein verlockendes Etikett, aber noch vorläufig. Kommen Dir viele Fragen in den Sinn? Dann bist du auf dem richtigen Weg auf den Arne dich bringen will. Dadurch die richtigen Fragen zu fördern, könnten wir die Zukunft des Menschen mit den Rhythmen der anderen Natur versöhnen von der wir untrennbar abhängen.

Quelle: „ Is it painful to think?“ Arne Naess et David Rothenberg, Wikipedia.

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